: Kein Samba-Klischee
BRASILIANISCHE FILME Das Festival Cinebrasil bringt brasilianisches Kino auf die Leinwand
Samba- oder Favela-Klischees werden hier nicht bedient. Stattdessen bringt die sechste Ausgabe des seit drei Jahren durch das ganze Land tourenden Filmfestivals Cinebrasil eine feine Auswahl der beeindruckendsten Arbeiten aus den letzten drei Jahren brasilianischen Filmschaffens auf deutsche Leinwände. Denn auf denen sind trotz innovativer Filmszene immer noch nur wenige Streifen aus dem fünfgrößten Staat der Erde zu sehen.
Zu Unrecht, denn die sieben Kurz- und Spielfilme, die ab heute im Metropolis laufen, zeichnen ein komplexes Bild des Landes. Beklemmend ist etwa José Joffilys „Olhos azuis – Blaue Augen“, mit dem das Festival heute eröffnet wird. Der auf einer wahren Geschichte basierende Film zeigt, welcher Willkür Einwanderer bei der Einreise am New Yorker Flughafen ausgesetzt sind. Und wie der Grenzbeamte zwei Jahre später im Hinterland Pernambucos statt Seelenfrieden nur Enttäuschungen und Schutzlosigkeit findet. MATT
■ Sa, 11. 12. bis Mi, 15. 12., Metropolis, Steindamm 54, Infos und Programm: www.cinebrasil.info