Bad Nordbank schrumpft planmäßig

FINANZKRISE Die Abbaubank des Landesinstituts hat ihre Bilanzsumme binnen fünf Jahren halbiert. Größtes Problem sind die Schiffskredite, denn die Krise der Branche will nicht enden

Die HSH Nordbank ist mit dem Abbau ihrer Altlasten ein gutes Stück voran gekommen. Die Bad Bank, in der sie während der Finanzkrise 2009 ihre riskanten Geschäfte gebündelt hat, ist seither beinahe um die Hälfte geschrumpft: von 83 Milliarden Euro Bilanzsumme auf 37 Milliarden Ende 2013. Bis Ende 2014 sollen es nur noch 30 Milliarden sein. Die größten Sorgen machen der Bank ihre faulen Schiffskredite. „Die Schifffahrtskrise ist das, was uns am meisten drückt“, sagte Wolfgang Topp, Chef der Abbaubank vor Journalisten.

Die Abbaubank (Restructuring Unit/RU) ist von dem in die Zukunft gerichteten übrigen Geschäft abgekoppelt. Sie ist darauf spezialisiert, Geschäft, das die Bank nicht mehr haben will oder darf, schonend abzustoßen. „Die RU kann nie Gewinne machen, nur Verluste minimieren“, sagte Topp. Ihre 360 MitarbeiterInnen suchen nach günstigen Gelegenheiten, Wertpapiere oder Immobilien loszuschlagen und nach Modellen, mit denen sich an sich insolvente Schiffsgesellschaften weiterbetreiben lassen, so dass deren Eigentümer und die Bank wenigstens ein bisschen Geld sehen. Unterm Strich hat die Abbaubank im vergangenen Jahr 460 der 815 Millionen Euro Miese der HSH Nordbank gemacht.

Das Immobiliengeschäft, der größte Brocken in den Büchern der Abbaubank, entwickelt sich Topp zufolge durchwachsen: In den USA boome es. In Großbritannien habe die Bank in gute Lagen investiert. Probleme mache der Büromarkt in den Niederlanden. Das berüchtigte Kreditersatzgeschäft erhole sich. 2013 habe es um 170 Millionen Euro an Wert gewonnen, in den ersten Monaten des laufenden Jahres um 40 Millionen.

Schwierig sei die Lage bei den Schiffskrediten im Volumen von sieben Milliarden Euro. „Wir kommen mit durchfinanzieren nicht mehr weiter“, sagte Topp. Weil immer neue, größere und billigere Schiffe auf den Markt drängten, habe sich die Lage am Markt für Containerschiffe verschlechtert. Die Bank versucht dabei, mit günstigen Konditionen neue Geldgeber zu gewinnen, und sie versucht, Reedereien sowie Ein-Schiffs-Gesellschaften jeweils zum Zusammenschluss zu bewegen.  KNÖ