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Archiv-Artikel

Januar

Die Katze spielt im Flur mit dem Stofftier, das meine Nichte vergessen hatte. Für die Katze ist das Stofftier eine Maus, die sie hochwirft und wieder auffängt. Wenn ich vor einem Hund herumkrauchen und mit der Maus spielen würde, würde der Hund es mir nachmachen wollen; der Katze dient es als Zeichen, dass die Maus mir gehört, und sie verzichtet darauf, der höher gestellten Katze (also mir) das Spielzeug streitig zu machen. Die Katze ist genauso autoritätshörig wie der Hund. Die Maus ist ein kleines weißes Schaf. Und draußen heult die ganze Zeit schon ein Hund. Man hört ihn recht gut, wie er da jault, weil es sonst so überaus still ist. Sein Heulen variiert, eine sehr eigene, schöne, traurige Musik eigentlich. Im fast schon fernen Hintergrund ein paar Autos von der Puschkinallee. Arg verkatert lese ich Zeno Cosini. Draußen ist viel Schnee. Die Zigaretten sind alle, ich rauche mit der Zigarettenspitze, die Bommi mir geschenkt hatte, Kippen aus dem Papierkorb. Sandra schickt eine SMS: „Lass doch das blöde Rauchen!“ Doch mit dem Nichtrauchen fängt es an. Und irgendwann wählt man dann CDU. DETLEF KUHLBRODT