Pro Ehrenamt

Betr: „Bei der Polizei fliegen Flaschen nicht / Lizenz zum Flaschenwerfen“, taz nord vom 06. 12. 2006

Da übt sich die taz ja mal wieder in Feindbildpflege. Dem Verdacht der Provokation durch die Staatsmacht muss entschieden entgegengetreten werden: Wenn Feuerwehrleute ihre Fahrzeuge z. B. einem Elchtest unterziehen, ist das ebenfalls strafrechtlich irrelevant. Und da Wasserwerfer die Allgemeinheit schützen, ist eine Gefährdung einzelner per se ausgeschlossen.

Es ist vielmehr davon auszugehen wie auch zu begrüßen, dass die Polizisten eine Affinität zur sowie Verständnis für die „Spaßguerilla“ zeigen, und damit auch die unideologische und fortschrittliche Einstellung, dass alle gesellschaftlichen Gruppen ihre Bedürfnisse ausleben und mit dem öffentlichen Interesse verbinden sollten, unabhängig u. a. von Herkunft oder Berufsstand. Dies entspricht einem innovativen und auf das Gemeinwesen bezogenem Diversity Management. Die ehrenamtliche Tätigkeit der Zivilbeamten als natürliche Mitglieder einer einsatzfreudigen Zivilgesellschaft sollte im Rahmen der nächsten Auszeichnung „Pro Ehrenamt“ berücksichtigt werden und zeigt in eindrucksvoller Weise deren Überlegenheit gegenüber der privaten Wach- und Schließkonkurrenz. BERND LIEFKE, Hamburg