Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen

Sind die Kinder vielleicht nicht romantisch genug? Pusten jede Kerze aus, schmeißen Teddybär und Lego-Star-Wars-Sturmtruppe achtlos mit dem Gesicht nach unten aus dem Bett, weinen keine Träne, wenn Mama tagelang wegfährt? Zeit für eine ordentliche Romantikkur. Heute um 16 Uhr spielen Mitglieder der Deutsch-Skandinavischen Jugend-Philharmonie und der orchestereigenen Bigband Teile aus Prokofjews „Romeo und Julia“, und zwar im Kammermusiksaal der Philharmonie (Herbert-von-Karajan-Str. 1). Wer da am Ende nicht heimlich schnieft, ist höchstwahrscheinlich schon in der Pubertät und hebt sich das alles für später im Bette auf, wenn man so richtig schön gegen alles anweinen kann. Genau diese angehenden oder auch bereits entwickelten PubertistInnen könnten dafür am Sonntag auf ihre Kosten kommen: Die glücklicherweise bis zum 16. Januar verlängerte Ausstellung mit Peter-Lindbergh-Fotos und Filmen im C|O Berlin (Oranienburger Str. 35/36) bietet am ersten Wochenende des Monats Kinderführungen an, immer um 16 Uhr und für 5 Euro Eintritt. Und Fotos schauen sogar kunstbanausige Lütte ganz gern an, vor allem, wenn Madonna und Uma Thurman drauf sind. Man sollte vielleicht vorher noch nachfragen, ob’s klappt: ☎ 28 09 19 25. Besonders brühend heiß sei noch eine Bühnenadaption von Ernst Jandls genialem Buch „Fünfter Sein“ empfohlen, das mit gefühlten 24 Zeilen, die mit „Tach Herr Doktor!“ enden, eine Handvoll Dramen zu erzählen weiß: Kaputte Spielzeuge sitzen bang im Wartezimmer, und vor allem der Frosch hat Muffe, dass er nie wieder hüpfen kann. Christiane Kampwirth hat das Büchlein in ein 55-minütiges Theaterstück für Fans ab 4 Jahren umgewandelt, unter anderem am Mittwoch um 16 Uhr kann man ihr im Charlottchen (Droysenstr. 1) zugucken. Weitere Termine im Netz

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