Eine Woche Land unter

HOCHWASSER Städte an der Elbe in Niedersachsen und Schleswig-Holstein bereiten sich auf die Flutwelle vom Oberlauf vor. Sie soll noch höher werden als 2006. Schifffahrt wurde bereits auf weiten Strecken eingestellt

„Wir hoffen, dass wir jetzt gut gerüstet sind“

HARALD HEUER, BÜRGERMEISTER

Die Stadt Lauenburg an der Elbe bereitet sich auf eine Hochwasserwelle vor. Bis zum Wochenende werde ein Pegelstand von bis zu 9,20 Meter erwartet, sagte Bürgermeister Harald Heuer (CDU) am Montag. Das sind rund 4,40 Meter mehr als der normale Wasserstand. Es werde damit gerechnet, dass in der tief gelegenen Unterstadt Häuser volllaufen, sagte Heuer. Er geht davon aus, dass die Hochwasserlage in der Stadt mindestens eine Woche lang angespannt bleiben wird.

Die Stadt im Kreis Herzogtum Lauenburg war bereits 2002 und 2006 vom Hochwasser der Elbe überflutet worden. Doch obwohl in diesem Jahr noch höhere Pegelstände erwartet werden – 2006 lag die Flutmarke bei 9,12 Meter, beim „Jahrhunderthochwasser“ im Jahr 2002 wurde ein Höchststand von 8,70 Metern erreicht – bleiben die Verantwortlichen gelassen. „Wir haben seit 2002 die Deiche verstärkt und Gefahrenstellen entschärft. Wir hoffen, dass wir jetzt gut gerüstet sind“, sagte Heuer.

Auch auf dem niedersächsischen Ufer rüsten sich die Städte für eine neue Hochwasserwelle. „Die Lage ist durch die Zuflüsse der Elbe weiter angespannt“, sagte eine Sprecherin des Landkreises Lüchow-Dannenberg am Montag. Der niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erwartet, dass in Hitzacker und Neu Darchau (Kreis Lüchow-Dannenberg) gegen Ende der Woche die Sieben-Meter-Marke erreicht wird. Auch danach sollen die Pegel weiter steigen. In Hitzacker wurden bereits erste Vorkehrungen gegen drohendes Hochwasser der Elbe getroffen.

Die Schifffahrt ist inzwischen oberhalb von Sachsen-Anhalt eingestellt worden. Die Höchstwasserstände seien überschritten worden, sagte der Leiter des zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamtes Magdeburg, Friedrich Koop, am Montag. Das Wasser stehe so hoch, dass Schiffe unter Brücken nicht mehr fahren könnten. Zuletzt habe es 2006 eine vergleichbare Situation gegeben. (taz/dpa)