NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Black SwanDas Werk von Darren Aronofsky ist von einem Motiv zentral bestimmt: All seine getriebenen Figuren kämpfen als Allererstes gegen sich selbst und dabei auch gegen die Widerstände des eigenen Körpers: In dessen schlussendlicher Überwindung durch Selbstzertrümmerung liegt allein ihre Hoffnung auf Erlösung. Der Regisseur übersetzt dies direkt in die Filmform, wenn er seine Filme konzentriert auf eine infernalische Steigerung der Sinneseindrücke hin komponiert, die das Publikum selbst ein wenig durch jene Hölle gehen lassen, die Aronofsky seinen Figuren buchstäblich auf den Leib zugeschnitten hat. Hier ist es Nina (Natalie Portman), eine Balletttänzerin, die darum kämpft, in einer prestigereichen Aufführung des „Schwanensee“ nicht nur den weißen Schwan Odette, sondern auch den schwarzen Odile, die böse Gegenfigur, zu verkörpern. Was sich vorderhand als nuancierter psychologischer Thriller verkleidet, entpuppt sich im Laufe des Films als dunkler Schwan der Schauer-Kulturgeschichte mit großer Lust an lauten Fanfaren. In 18 Kinos

Im Alter von EllenDer zweite Langfilm von Pia Marais ist das Protokoll einer Midlife Crisis. Es gibt einige schöne Ansätze in diesem Film. Dazu gehört, dass er versucht, die Situation einer Lebenskrise mit feinem Strich zu zeichnen, psychologisch komplex, narrativ unlinear, mit einer Protagonistin, die erstaunlich mäandert zwischen erwachsener Abgeklärtheit, kindlicher Neugierde, Entschiedenheit und Naivität. Aber Jeanne Balibar als Ellen destilliert in ihrem auswendig gelernt klingenden Deutsch aus all diesen Komponenten leider eine Figur, die vor allem nichtssagend ist. Übrig bleiben symbolistisch überfrachtete Bilder und die Unbedarftheit des Selbstfindungskitsches. fsk, Hackesche Höfe, Kant, Lichtblick, Thalia Potsdam