Oberschule bringt keinen Schulfrieden

ANHÖRUNG Verbände in Niedersachsen bemängeln die hohen Hürden für Gesamtschulen

Dauerhaften Schulfrieden in Niedersachsen wird es aus der Sicht vieler Schulverbände nur in einem Schulsystem mit Gymnasium, Oberschule und integrierten Gesamtschule geben.

„Die Oberschule ist noch nicht die Antwort auf die Probleme und Herausforderungen in der Schullandschaft“, sagte der Vorsitzende des Landeselternrates, Pascal Zimmer, am Donnerstag im Kultusausschuss des Landtags. Es gebe einfach sehr viele Eltern, die ihre Kinder auch an Integrierte Gesamtschulen schicken wollen und das geht nur, wenn diese auch mit einer geringeren Zügigkeit errichtet werden können. Auch die kommunalen Spitzenverbände appellierten an CDU und FDP, zumindest in „demografisch belasteten Gebieten“ Sonderregelungen für Neugründungen von Gesamtschulen zu ermöglichen.

„Bei den Oberschulen sollte man das Konzept der integrierten Gesamtschulen verfolgen, ohne es jedoch verpflichtend zu regeln“, sagte Arne Fillies, Vorsitzender der Landesschülerschaft. „Wir haben allgemein den Eindruck, dass die Schüler in der Diskussion etwas zu kurz kommen.“ Der Philologenverband lehnt die Einführung von Oberschulen mit Gymnasialzweigen und der Struktur einer Gesamtschule entschieden ab. Das Gymnasial-Niveau könne dort nicht gehalten werden.

Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) sagte zur Kritik: „Wir werden die Ergebnisse der Anhörung sorgfältig auswerten“. Den Anhängern der integrierten Gesamtschulen will er aber keine große Hoffnung machen: „Wir haben uns für die Fünfzügigkeit bei integrierten Gesamtschulen entschieden.“ (dpa)