Priester gesteht sexuelle Nötigung

MÜNSTER/BORKEN dpa ■ Ein wegen sexuellen Missbrauchs verdächtigter katholischer Pfarrer aus Isselburg hat ein Geständnis abgelegt. Der 45-Jährige habe der Staatsanwaltschaft Münster bestätigt, dass es in drei Fällen zu „Grenzüberschreitungen“ gekommen sei. „Es waren aber keine massiven sexuellen Handlungen“, sagte Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer gestern. Zu den Übergriffen sei es binnen der vergangenen fünf Jahre bei einem Messdienerlager auf der niederländischen Insel Ameland, einer Lesenacht und einem Saunabesuch gekommen. Die Polizei ermittelt nun, ob der Geistliche weitere Kinder unsittlich berührt hat. Das Bistum Münster beurlaubte den Geistlichen, nachdem im November Anzeige gegen ihn erstattet worden war. Es lehnte eine Stellungnahme zu seinem Geständnis ab. „Sexueller Missbrauch ist ein Tabuthema, das Institutionen ängstlich macht“, sagte Anna Becker vom Deutschen Kinderschutzbund. „Die Stimmung bei uns ist sehr gedrückt“, hieß es aus dem Pfarramt einer der Kirchengemeinden des Priesters.