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Archiv-Artikel

Auf von neuen Ufern

SCHWIMMEN Hemelingen bekommt einen Badestrand, Peterswerder wahrscheinlich auch. Selbst in Bremerhaven könnte das Badeverbot kippen

Von SIM

Steinböschung raus heißt es noch in diesem Jahr an der rechten Weserseite im Bremer Westen. Auf sechseinhalb Kilometern bekommt der Fluss dort ab Herbst eine neues, naturnahes Ufer – einschließlich eines Badestrandes an einer Bucht zwischen Fuldahafen und dem stromaufwärts gelegenen Segelverein. Ziel sei die Renaturierung des gesamten Uferabschnitts „von der Landesgrenze bis zum Fuldahafen“, sagte Hans-Peter Weigel vom Bremer Umweltressort der taz. 2012 soll das Ufer unterhalb des Weserwehrs folgen.

Auch hier, auf der bei Hundebesitzern beliebten Auslauffläche kurz hinter dem Stadionbad, ist ein 250 Meter langer Badestrand zwischen altem Sportamt und Rosenweg angedacht. Unklar ist noch, ob der dortige Sommerdeich erhöht werden muss. Das Umweltressort will die Pläne in ein paar Monaten erneut im Beirat vorstellen. Eine ursprünglich geplante Badestelle unterhalb der Wollkämmerei in Blumenthal ist wegen der schlechten Wasserqualität dort hingegen vom Tisch. Auch beim Bunker Valentin, wo eine Bucht zum Baden einlüde, ergab eine erste Wasseruntersuchung schlechte Werte. Weitere Messungen sollen klären, ob das ein Dauerzustand ist.

Derzeit verbietet die noch von 1966 datierende Verordnung über das Baden in den natürlichen, fließenden Gewässern in der Stadtgemeinde Bremen das Baden etwa in Peterswerder; Gleiches gilt für die Weser in Bremerhaven, wo eine eigene Verordnung gilt. Morgen aber wird die Umweltdeputation das neue Bremer Wassergesetz verabschieden. Ist dieses unter Dach und Fach, sollen als Nächstes die Bade-Verordnungen geändert werden, kündigte Weigel an. Dass dies bisher nicht geschehen sei, habe „nur arbeitsökonomische, keine inhaltlichen Gründe“. Das Bremer Verwaltungsgericht hatte bereits 2009 das umfassende Badeverbot in Bremerhaven in Frage gestellt. Ein Verbot sei nur mit stichhaltigen Begründungen zulässig. Der Verein Weserschwimmer Bremerhaven, der seit Jahren für eine Aufhebung des Badeverbots in Bremerhaven kämpft und der Kläger in diesem Verfahren war, hatte seither wiederholt moniert, das Bremer Umweltressort verschleppe die Überarbeitung der Verordnungen aus „rechtlich nicht nachvollziehbaren“ Gründen.

Weigel kündigte an, dass es in Bremen künftig nur noch vereinzelte Badeverbote, etwa im Bereich von Häfen, geben werde. Vom für Bremerhaven zuständigen Hansestadt Bremischen Hafenamt war gestern keine Stellungnahme zu erhalten. SIM