die anderen zur Hinrichtung zweier Weggefährten von Saddam Hussein
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In Madrid schreibt die spanische Zeitung El País: US-Präsident George W. Bush hat Fehler im Irak eingeräumt, nun hat er einen weiteren begangen. Es handelt sich um die Hinrichtung von zwei früheren irakischen Führern. Ohne die Zustimmung Washingtons hätte es die Vollstreckung der Todesurteile nicht gegeben. Bush setzt auf eine Eskalation des Irak-Konflikts. Entgegen den Empfehlungen der Baker-Hamilton-Kommission, die sich für eine Verständigung mit dem Iran und Syrien ausgesprochen hatte, hat der US-Präsident sich für eine Linie der Konfrontation entschieden. Bush und seine Mannschaft sind dabei, erneut einen falschen Weg einzuschlagen.

In Pariser meint die Libération: „Das ist schlimmer als ein Verbrechen. Es ist ein Fehler.“ Diesen Satz soll Napoleons Polizeiminister Fouché nach der Ermordung des Herzogs von Enghien gesagt haben. Doch er passt perfekt zur Hinrichtung der früheren irakischen Führer. Auf die erniedrigende Behandlung Saddam Husseins folgte die Enthauptung seines Halbbruders Barsan al-Tikriti. Die Bagdader Machthaber – und hinter ihnen die US-Regierung – haben es vermocht, eine unverhoffte Chance der Justiz in ein makabres Racheritual aus einer anderen Zeit zu verwandeln. Damit sind die Schlächter von gestern in den Augen eines Teils der arabischen Welt zu Märtyrern geworden.