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Archiv-Artikel

Rechte Klamotten aussortiert

EXTREMISMUS „Erik and Sons“-Laden im Europa-Center schließt. Centermanager erleichtert

Am Montagabend räumte er das Feld: der Laden „Viking Brands“ im Europacenter, der die bei Rechtsextremen beliebte Modemarke „Erik and Sons“ verkauft hatte, ist geschlossen. „Wir sind froh, dass dieses Kapitel abgehakt ist“, zeigte sich Centermanager Uwe Timm erleichtert.

Ende November hatte ein Modegeschäft im Europacenter für einige Tage sein Sortiment auf die ebenfalls bei Neonazis angesagte „Thor Steinar“-Kleidung umgestellt. Nach Protesten zog der Betreiber dies zurück – und packte wenig später „Erik and Sons“ in die Auslage. Darauf reagierte das Centermanagement mit einer Räumungsklage. „Dem Geschäft ging es offenbar nicht darum, Mode zu verkaufen, sondern um politische Aussagen“, so Manager Timm. „Das hat hier nichts zu suchen.“ Nach Gesprächen habe man sich auf das sofortige Ende des Mietvertrags geeinigt, am Montagabend sei das Geschäft dem Center übergeben worden, so Timm.

Das Bündnis gegen rechts Charlottenburg-Wilmersdorf begrüßte den Auszug. „Wir sind sehr froh, dass dieser Versuch einer Popularisierung rechter Labels vorbei ist, gerade an einem so zentralen Ort“, sagte René Wendt, Bündnismitglied und Bezirks-Grüner. Beim Verfassungsschutz wird „Erik and Sons“ als Erkennungsmarke der rechten Szene geführt. Die Kleidung wird in einschlägigen Internetshops angeboten, auch im Versandhaus der NPD-Zeitung Deutsche Stimme. 2009 sponsorte „Erik and Sons“ eine Feier des rechtsextremen „Nationalen Widerstands Berlin“ und versuchte erfolglos, ein Rechtsrockkonzert in Köpenick zu veranstalten.

In Berlin wird das Angebot rechter Klamotten damit noch kleiner: Im November schloss ein „Thor Steinar“-Geschäft in Mitte. Gegen eine zweite Filiale in der Petersburger Straße in Friedrichshain will am 26. Februar ein Bündnis demonstrieren. Motto: „Zwei Jahre Thor Steinar sind zwei Jahre zu viel.“

Im Europa-Center hat man nun vorgesorgt. Künftig, so Centermanager Timm, gebe es eine Klausel in den Mietverträgen, die den Verkauf von Produkten untersagt, die einen extremistischen Bezug haben. K. LITSCHKO