piwik no script img

Archiv-Artikel

wochenübersicht: kinderhort Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

„Wehr dich, Mathilda!“: 20. Januar, 16 Uhr, 22. Januar, 10 Uhr, 4. Februar, 16 Uhr, 5. + 6. Februar, 10 Uhr; Grips-Theater, Altonaer Str. 22. „Leben und Werk Astrid Lindgrens“: FEZ, An der Wuhlheide 197, Di–Fr, 9–22 Uhr, So 13–18 Uhr, So 10–18 Uhr

Die Kinder werden immer schneller erwachsen. Die Pubertät setzt früher ein, im Gebrauch von technischen Gerätschaften sind sie versierter als die eigenen Eltern, und die Praktika beginnen, kaum dass die letzte Windel genässt wurde. Kein Wunder, dass ein beliebter Trend aus der Arbeitswelt der Erwachsenen nun auch Einzug hält im Schulalltag: das Mobbing. Diagnostiziert jedenfalls das Grips-Theater, wie üblich mit dem Ohr da, wo’s weh tut, auf dem Gleis der Geschichte, am Nabel der Welt oder Puls der Zeit. In „Wehr Dich, Mathilda!“, einem mal wieder selbst geschriebenen und inszenierten Stück des Kinder- und Jugendtheaters wehrt sich, ähem, Mathilda gegen Mobbing in ihrer Schulklasse. Zuerst passiv, soll heißen: Sie bleibt einfach zu Hause. Dann aktiv. Wie, soll aber nicht verraten werden. Das Stück ist von den Machern übrigens schon für Kinder ab sechs Jahre empfohlen. Offensichtlich wird befürchtet, dass schon Erstklässler mit der Problematik konfrontiert werden.

Ob „Wehr Dich, Mathilda!“ ein Klassiker wird, bleibt abzuwarten. Die Figuren und Geschichten von Astrid Lindgren sind dagegen schon für die vierte oder fünfte Generation unverzichtbarer Bremsblock gegen das Älterwerden. Von Pippi Langstrumpf kann man lernen, wie man mit anmaßenden Autoritäten verfährt, von Michel, dass man auch mal allein sein können muss, und von Ronja, wie es so zugeht bei Räubers zu Hause. Da ist sicher noch mehr, was sich zu rekapitulieren lohnt in „Leben und Werk Astrid Lindgrens“. Die Ausstellung im FEZ nimmt sich den 100. Geburtstag der schwedischen Schriftstellerin zum Anlass und will ihr mit interaktiven Elementen und begehbaren Installationen näherkommen. Was war das für eine Frau, deren Bücher es schaffen – auch in einer Zeit, in der im Grundschulalter schon gemobbt wird –, das Kind in einem wachzuhalten?