: Lehrer, bewährt euch
WIEDEREINGLIEDERUNG 30 Stellen für neue Lehrer- feuerwehr. Kurzzeit-Vertretungen bleiben prekär
Mit 30 zusätzlichen Vertretungsstellen will das Bildungsressort die Unterrichtssituation an Bremer Schulen verbessern. Die neu geschaffene „Lehrerfeuerwehr“ soll zugleich für zunächst 60 LehrerInnen mit zweitem Staatsexamen eine sichere Job-Perspektive schaffen.
Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) sprach bei der Unterzeichnung der Dienstvereinbarung mit dem Personalrat gestern von „Lehrkräften auf Bewährung“, die zwar zunächst nur befristet auf zwei bis drei Jahre angestellt würden, anschließend aber bei guter Beurteilung durch ihren Schulleiter ein Anrecht auf ein unbefristetes Angestelltenverhältnis hätten. Personalratsvorsitzende Petra Lichtenberg lobte: „Endlich werden die prekären Arbeitsverhältnisse mit wechselnden Arbeitszeiten, teilweise zu geringer Bezahlung und unsicherer Dauer für unsere zukünftigen Kolleginnen und Kollegen beendet.“
Bisher werden alle Lehrer-Vertretungen, sowohl die nur wenige Tage bis Wochen umfassenden kurzen als auch die langfristigen, die bei Elternzeit oder schwereren Erkrankungen von LehrerInnen nötig sind, über den Verein Stadtteilschule abgewickelt – bisweilen auch von Lehrkräften, die noch kein Referendariat vorweisen können oder gar von Studierenden in höheren Semestern. Das Outsourcing-Modell datiert von Anfang der 90er Jahre. Damals strich der Senat den Schulen aus Spargründen ihre Stundenkontingente zusammen; Vertretungsfälle konnten nicht mehr wie zuvor innerhalb des Kollegiums abgefangen werden. Stattdessen stellte der Verein Stadtteilschule den Schulen LeiharbeiterInnen zur Verfügung.
Alle die langfristigen Vertretungen sollen laut Jürgens-Pieper künftig über die „Feuerwehr“ abgedeckt werden. Wenn VertretungslehrerInnen nicht ständig nach besser abgesicherten Jobs Ausschau hielten, profitierten auch die Schulen davon.
Der Verein Stadtteilschule soll künftig nur noch Kurzzeit-Vertretungen organisieren. Ob und wann das Leiharbeitsmodell ganz abgeschafft wird, wie es der Personalrat fordert, sagte Jürgens-Pieper nicht. SIM