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: Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

„Das Kapital“, ab Mi., HAU 2

Zwei Jugendliche verabreden sich in einem Chatroom, um gemeinsam Selbstmord zu begehen. Der Dramatiker Igor Bauersima folgt ihnen in seinem berühmten Jugendstück „Norway.Today“ bis an den Prekestolen-Felsen in Norwegen – jenen Ort also, wo sie die virtuell geplante Tat real werden lassen wollen. Im Theater Acud gibt es ab Donnerstag eine Inszenierung des Stücks zu sehen, deren Darsteller Nici Nathan und Christoph Heusser sich ebenfalls im Internet getroffen und zur Produktion verabredet haben.

In der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz zeigt der Großmeister des Trashs, Jonathan Meese, seine erste Regiearbeit. Der Titel „De Frau (Dr. Pounddaddylein – Dr. Ezodysseuszeusuzur)“ ist etwas komplex, aber ab jetzt kann es ja nur noch besser werden.

„Rough Cut“, Mi.–So., Haus der Berliner Festspiele

Im dritten Stock ist am Freitag außerdem noch einmal die neue Produktion des Volksbühnenjugendtheaters P14 „Kuckuckskinder, Kot und Keile“ zu sehen, die sich aus der Sicht von Mittelstandskindern mit den komplexen Herausforderungen befasst, die junge und gut aussehende Islamisten für die Abwehrkräfte des westlichen Körpers bedeuten können.

„De Frau“, ab Mi., Volksbühne

Komplex ist auch der Ansatz des neuen Stücks der Formation „Rimini-Protokoll“, die sich den ersten Band von Karl Marx’ „Das Kapital“ vorgenommen hat. Helgard Haug und Daniel Wetzel haben das kommunistische Grundlagenwerk nämlich als dramatischen Text gelesen und versucht, das Werk nun mit Hilfe von acht Menschen aufzubrechen, die ihr Leben mit, in und für dieses Werk verbracht haben. Premiere ist Mittwoch im HAU 2.

„Norway.Today“, ab Do., Theater Acud

Im Haus der Berliner Festspiele beendet von Mittwoch bis Sonntag die Tanztheaterlegende Pina Bausch mit ihrer Choreografie „Rough Cut“ die Spielzeit Europa. Es sind, wie man hört, sogar noch ein paar Restkarten zu haben.