DER APPELL

Am 1. Februar 1954 rief Abbé Pierre seine Landsleute auf, den Obdachlosen zu Hilfe zu kommen. Heute, mehr als fünfzig Jahre später, ist Frankreich noch immer mit einem beschämenden Obdachlosenproblem konfrontiert, das die Regierung zu lösen verspricht.

„Mein Freunde, helft! Es ist kalt, und wir haben es warm. Eine Frau ist in dieser Nacht auf dem Boulevard Sébastopol erfroren. In ihrer Hand hielt sie noch den Ausweisungsbefehl, mit dem man sie aus ihrer Wohnung gejagt hatte … Jede Nacht sind mehr als 2.000 draußen, von Kälte gekrümmt, ohne Dach und ohne Brot, mit fast nichts auf dem Leib.

Bitte hört auf mich: In drei Stunden wurden Notaufnahmezentren geöffnet, zwei in Paris und eines in Courbevoie. Die Bedürftigen strömen herbei. Man muss weitere Unterbringungsmöglichkeiten schaffen. Noch heute Abend müssen überall in Frankreich und in jedem Quartier von Paris ein Licht und ein Schild aufgehängt werden an den Türen der Lokale, wo ein Nachtlager und eine Suppe angeboten werden und wo als Begrüßung dieser Brüderlichen Hilfszentren geschrieben steht: ,Wer immer du bist, der du leidest, tritt ein, schlaf, iss und schöpfe Hoffnung, hier findest du Liebe.‘ “ R.B.