Grüner Strom für den Hafen

ENERGIE Am Kreuzfahrtterminal Altona haben die Arbeiten an der ersten Landstromanlage begonnen

Am Ende wird sie Schiffen Öko-Strom liefern: Mit dem Bau einer Landstromanlage hat gestern die Port Authority (HPA) begonnen. Die Anlage am Kreuzfahrtterminal Altona soll rund zehn Millionen Euro kosten und im Sommer 2015 fertiggestellt werden. Rund 3,5 Millionen Euro zu den Kosten schießt die Europäische Union zu.

Versorgt werden die Luxusliner dann mit Strom aus erneuerbaren Quellen. Damit können Kreuzfahrtschiffe, die mit all ihren Pools, Salons, Küchen und Restaurants selbst im Stand-By-Betrieb am Kai noch den Verbrauch einer Kleinstadt haben, künftig während ihrer Liegezeit in Altona nahezu alle Motoren ausstellen. Das reduziert den Ausstoß von Schadstoffen – vor allem Stick- und Schwefeloxiden und Feinstaub – sowie von Kohlendioxid deutlich. Zudem senkt ein weitgehendes Abschalten von Motoren auch die Schallemissionen.

„Mit dem Betrieb einer festen Landstromanlage dieser Größenordnung nimmt der Hamburger Hafen in Europa eine Vorreiterrolle ein“, sagt Lutz Birke, Leiter Hafenstrategie bei der HPA. „Von der neuen Landstromanlage profitieren sowohl die Anwohner als auch Besatzung und Passagiere.“

Der Bau der Anlage in Altona ist eines der Teilziele des Projektes „Smartport Energy“, das HPA, Umwelt- und Wirtschaftsbehörde im Jahr 2012 initiiert haben. Dessen erklärtes Ziel ist die energetische Neuausrichtung des Hamburger Hafens. So soll, ebenfalls ab dem nächsten Jahr, der Terminal in der Hafencity durch „Power Barges“ versorgt werden können: auf Schuten montierte Gaskraftwerke, die unter Einsatz von Flüssiggas Strom für die Kreuzfahrtschiffe erzeugen.

Die Hamburger Grünen fordern nun, die Versorgung mit Landstrom für die rund 10.000 Schiffe verbindlich zu machen, die jährlich den Hafen anlaufen – nicht nur für die knapp 200 Kreuzfahrtschiffe.  SMV