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Entführt in Asiens Dschungel

■ 300 indonesische Soldaten durchkämmen Irian Jaya

Berlin (taz) – Das Schicksal der 14 Forscher, die in der ostindonesischen Provinz Irian Jaya verschleppt wurden, ist weiterhin unklar. Klar ist inzwischen, daß sich unter ihnen der Berliner Mitarbeiter des World Wide Fund for Nature, Frank Momberg, befindet. Laut WWF wurden die 7 Indonesier und 7 Westeuropäer – die Regierung in Jakarta spricht von 17 indonesischen Geiseln – von der Separatistenorganisation Organisasi Papua Merdeka (OPM) in einem Dorf im Baliem-Tal überrascht. Dort, im Dschungel des zentralen Hochlands, der zweitgrößten Insel der Welt, arbeiteten die Biologen und Geografen aus Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien für die Schaffung eines Naturschutzparks. Lösegeldforderungen wurden noch keine bekannt.

Die OPM ist in verschiedene Fraktionen gespalten, einige Repräsentanten leben in Europa. Sie kämpft für die Loslösung des Westteils Neuguineas von Indonesien. Seit der Übergabe durch die Niederlande 1962 steht Irian Jaya unter der Herrschaft Djakartas. Die OPM geht teilweise mit Pfeil und Bogen gegen die indonesische Armee vor. Regierungsunabhängige Organisationen wie „Watch Indonesia!“ hoffen, daß die Armee nicht versucht, die Geiseln mit Gewalt zu befreien. Besser sei es, mit der OPM direkt zu sprechen. Denn die Forscher kamen eher zufällig in die Gewalt der Rebellen: Als diese das Dorf aufsuchten – oder überfielen, die Nachrichten sind unklar –, waren die 14 ebenfalls dort. Laut NGO-Meldungen aus Djakarta wurden jedoch schon 300 indonesische Elitesoldaten eingeflogen. rem

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