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Flucht in den Westen endet vorerst in Polen

■ Polnischer Grenzschutz verhaftet 63 Afghanen an der Grenze zu Litauen

Warschau (taz) – Die Hoffnung von 63 Afghanen auf politisches Asyl in Westeuropa sind zunächst zunichte gemacht. Am Mittwoch wurden sie vom polnischen Grenzschutz bei Bialystock festgenommen. Es ist die bisher größte Gruppe illegaler Zuwanderer, die an der polnisch-litauischen Grenze gescheitert sind und wieder nach Litauen zurückgeschoben werden.

Ein entsprechendes Abkommen hat Polen inzwischen mit fast allen Nachbarländern geschlossen. Auch Litauen hat derartige bilaterale Abkommen bereits unterzeichnet.

„Die Zahl der afghanischen Flüchtlinge, die über die litauisch- polnische Grenze ins Land kommen, steigt stetig. In diesem Jahr haben wir 200 illegale Grenzgänger festgenommen“, erklärt Krzystof Lewandowski, stellvertretender Direktor des Büros für Migrations- und Flüchtlingsfragen im Innenministerium. „Die meisten schaffen es über die grüne Grenze. Wir gehen monatlich von rund 400 Flüchtlingen aus, die alle nach Westen wollen.“

Seit Deutschland alle Nachbarstaaten zu „sicheren Drittländern“ erklärt und mit ihnen Rückübernahmeabkommen geschlossen hat, erreichen immer weniger Flüchtlinge ihr Asylzielland. Polen mußte allein im letzten Jahr 4.064 Asylsuchende zurücknehmen. Da der Fluchtweg von über 50 Prozent dieser „Rückgeführten“ bekannt war, konnte Polen 2.144 Personen entweder in das nächste sichere Drittland oder in das sichere Herkunftsland abschieben. Gerade zehn Prozent der Flüchtlinge, 355 Personen, beantragten in Warschau Asyl. Gabriele Lesser

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