: Wir wollen Geld für den privaten Wohnungsbau
■ LFW warnt vor Kürzung der Wohnungsbauförderung. 1997 boomt der Bau
Vor einer Kürzung der Wohnungsbauförderung hat der Landesverband Freier Wohnungsunternehmen (LFW) gewarnt. Trotz einer vorübergehenden Stagnation in der Bevölkerungsentwicklung würden mit Blick auf den Regierungsumzug jährlich rund 22.000 und in Brandenburg 20.000 neue Wohnungen gebraucht, wie LFW- Vorstandschef Klaus Groth gestern sagte. Andernfalls werde sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt ab 1999 verschärfen.
Nach Einschätzung Groths werden die 260 Mitgliedsunternehmen des Verbands 1996 rund 16.800 Neubauwohnungen fertigstellen, etwa 30 Prozent mehr als im Vorjahr. 11.800 von ihnen seien öffentlich gefördert sowie je 2.500 frei finanziert.
Außerdem wurden 3.500 Wohnungen saniert sowie Büro- und Dienstleistungsobjekte mit einer Gesamtfläche von 570.000 Quadratmetern errichtet, allerdings 140.00 Quadratmeter weniger als 1995. Das Gesamtinvestitionsvolumen stieg in diesem Jahr um eine Milliarde Mark auf 13,4 Milliarden Mark.
Für 1997 sagte Groth den freien Wohnungsunternehmen, die derzeit 250.000 Wohnungen verwalten, ein „Spitzenjahr“ voraus. Wegen des Auslaufens der AfA-Sonderförderung zum Jahresende werde die Investitionssumme erstmals die 18-Milliarden-Mark- Grenze überschreiten. In Berlin werden auf den LFW etwa die Hälfte aller Bauinvestitionen entfallen. Geplant sei die Fertigstellung von 24.200 Wohnungen, davon drei Viertel in Berlin.
Vor dem Hintergrund reduzierter Förderprogramme forderte Groth den Senat auf, verläßliche Rahmenbedingungen für die Ankurbelung des freifinanzierten Miet- und Eigentumswohnungsbaus zu schaffen.
Dazu gehöre die Heranführung der Mieten an den „realen Wohnwert“ und die umgehende Deregulierung im Bau- und Bauplanungsrecht. Nachdrücklich sprach er sich für die Fortschreibung der Sonder- AfA bis Ende 1998 aus. Dies könnte den Arbeitsmarkt erheblich entlasten. ADN
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