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Die Gottesmutter ist keine Engelin

Mailand (epd/taz) – Durch einen Irrtum seines Sekretariats hat der Bürgermeister von Mailand, Marco Formentini, die falsche Beerdigung besucht. Formentini, Mitglied der Separatistenpartei Liga Nord, wollte an der Trauerfeier für eine 83jährige Mailänderin teilnehmen, weil die betagte Signora bei der Verfolgung von drei Dieben einen Herzinfarkt erlitten hatte, an dessen Folgen sie verstarb. So erschien Formentini pünktlich und aufgeräumt zur vermeintlichen Messe und ließ es sich nicht nehmen, eine kleine Ansprache über die Auswüchse der Kriminalität in Mailand zu halten. Als ihn die Angehörigen jedoch ungläubig beäugten, merkte der Bürgermeister, daß er sich statt auf der Begräbnisfeier von Angela Mariani auf der einer gewissen Maria Mariani befand. Formentini bewahrte Haltung und blieb bis zum bitteren Ende. Am Donnerstag nahm er dann an der „richtigen“ Trauerfeier teil.

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