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Archiv-Artikel

Schießbude steckt ein

Mit dem 4:1 von Hannover 96 gegen Alemannia Aachen bringt Hannovers Trainer Hecking seinen früheren Arbeitgeber in Bedrängnis. Viel versprechend zeigte sich Jung-Talent Jan Rosenthal, der am Dienstag erstmals zur U 21 reist

Es schlugen zwei Herzen in seiner Brust, doch am Ende überwog bei Dieter Hecking die Freude über vier Tore seiner Mannschaft. Durch das 4:1 (3:1) mit Hannover 96 hat ausgerechnet der ehemalige Coach von Alemannia Aachen seinen früheren Arbeitgeber in arge Bedrängnis gebracht. Während Hecking mit dem 96-Team den zweiten klaren Sieg innerhalb von drei Tagen feiern konnte, muss sich Aachen auf den Abschied aus der Bundesliga einstellen.

„Wir müssen jetzt alle die Nerven behalten. Wir wissen, dass es bis zum letzten Spieltag ein großer Kampf für uns wird“, sagte Alemannia-Trainer Michael Frontzeck. Sein Vorgänger Hecking dagegen lobte die Entwicklung seiner 96-Mannschaft, die mit dem fünften Auswärtssieg auf einen Platz unter den ersten Zehn vorrückte. „Wir wollten den Schwung vom 5:0 gegen Hertha BSC mitnehmen. Das war eine hervorragende Auswärtsleistung. Darauf kann man aufbauen“, meinte Hecking mit Blick auf das Niedersachsen-Derby gegen den VfL Wolfsburg am kommenden Freitag.

Der Coach vertraute auf dem Tivoli der Startelf vom Berlin-Spiel. Das zahlte sich aus: Die Tore von Chavdar Yankow (5.), dem überragenden Jan Rosenthal (23.) und Szabolcs Huszti (31./Foulelfmeter) besiegelten schon vor dem Seitenwechsel die Aachener Heimpleite. Laurentiu Reghecampfs (23./Foulelfmeter) Gegentor nützte nichts. Der Treffer des eingewechselten 96-Stürmers Jiri Stajner (90.+1) machte die höchste Heimniederlage in der „Schießbude Tivoli“ perfekt.

„Ich fühle mich fit und das sieht man auch in den Laufduellen. Bei meinem Tor habe ich mich vom Bremer Naldo inspirieren lassen“, sagte 96-Profi Jan Rosenthal. „Wir lassen den Ball gut laufen und stellen den Gegner früh“, erklärte Kapitän Altin Lala den Aufwärtstrend. „Gegen Wolfsburg können wir nachlegen und dafür werden wir alles tun. Dann können wir uns in der ersten Tabellenhälfte festsetzen“, meinte Torwart Robert Enke.

96-Manager Christian Hochstätter warnte vor Euphorie. „Es gibt keinen Grund zum Abheben“, sagte der frühere Gladbacher. Er räumte jedoch „eine absolut stabile Leistung“ ein.

Ein Extra-Lob hatte er für den 20 Jahre alten Rosenthal parat, der am Dienstag erstmals zur U 21-Nationalmannschaft reist. „Er wird seinen Weg machen. Wenn er so weiterspielt, hat er berechtigte Ambitionen, auch mal woanders zu spielen. Und damit meine ich keine anderen Vereinsmannschaften“, sagte Hochstätter. DPA