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Zwei links, ein rechts

■ Antifaschisten wollen morgen den „Republikanern“ keinen Spielraum geben

Zwei linke Demonstrationen, ein rechter Aufmarsch. Ein breites Bündnis aus PDS, Bündnisgrünen und Interessenverband ehemaliger Teilnehmer am antifaschistischen Widerstand, Verfolgter des Naziregimes und Hinterbliebener hat für morgen, 13 Uhr, Unter den Linden Ecke Schadowstraße zu einer Kundgebung gegen den geplanten Aufmarsch der „Republikaner“ aufgerufen. Die Antifaschistische Aktion Berlin dagegen wird um 13 Uhr eine Kundgebung am Sowjetischen Ehrenmal, Straße des 17. Juni, abhalten. „In der Sache sind wir uns einig“, dementierte PDS-Pressesprecher Hildenbrandt Konkurrenzvorwürfe innerhalb der Linken. Daß es morgen zwei linke Demonstrationen geben wird, sei eine reine Organisationsfrage gewesen, betonte Judith Demba (Bündnisgrüne). „Aus taktischen Gründen finde ich das gar nicht schlecht“, so Demba. Als Argument für die zwei Demonstrationen – die eine östlich, die andere westlich des Brandenburger Tors – führen die Organisatoren an, den „Republikanern“ keine Spielraummöglichkeiten für ihren Aufmarsch zu lassen.

Die „Republikaner“ haben für morgen, 15 Uhr, zu einer Großkundgebung auf dem Pariser Platz aufgerufen. Das ursprünglich geplante Motto „Arbeit zuerst für Deutsche“ wurde in „17. Juni 1953 – Freiheit durch Panzer unterdrückt. 17. Juni 1953 – Unabhängigkeit durch Euro verspielt“ umgemogelt. Hauptredner wird der Bundesvorsitzende der „Republikaner“, Rolf Schlierer, sein. Laut Pressemitteilung rechnen die Reps mit Ausschreitungen.

Tiergartens Bürgermeister Jörn Jensen (Bündnisgrüne) hat inzwischen alle demokratischen Menschen aufgerufen, „durch massenhafte Anwesenheit dem rechten Spuk ein Ende zu machen, bevor er sich überhaupt entfalten kann“. jr

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