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Betr.: Marokko

Den Phöniziern galt die Stadt an der Meerenge von Gibraltar als Tor Afrikas. Kathargo und Rom stritten sich um sie. Im Zeitalter des Kolonialismus löste der Ort, dort, wo der Atlantik ins Mittelmeer übergeht, noch immer Begehrlichkeiten aus.

Portugal, Spanien, Frankreich und Großbritannien zählten zu den Herren der Stadt. Als der deutsche Kaiser Wilhelm II. Anfang dieses Jahrhunderts auch mitmischen wollte und kurzerhand seine Kanonenboote im Hafen von Tanger festmachen ließ, löste dies eine der schwersten Krisen im Vorfeld des Ersten Weltkrieges aus, in deren Folge die Stadt zur internationalen Zone erklärt wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte Spanien, es ihm nachzutun, und annektierte Tanger. Die Stadt kam wieder unter internationale Aufsicht. 1956 ging Tanger an das mittlerweile unabhängige Marokko. Nach jahrzehntelanger systematischer Vernachlässigung durch die Verwaltung von König Hassan II. interessieren sich heute nur noch Schmuggler, Drogen- und Schleppermafias für den Brückenkopf nach Europa.

Reiner Wandler

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