piwik no script img

■ Die Anderen"Maariv" kommentiert die angespannte Lage nach der Erschießung dreier Palästinenser durch israelische Soldaten / "Le Monde" befaßt sich mit den Nazi-Vorwürfen des türkischen Regierungschefs Mesut Yilmaz

Die israelische Tageszeitung „Maariv“ kommentiert die angespannte Lage nach der Erschießung dreier Palästinenser durch israelische Soldaten: Der tragische Vorfall ist das Resultat von ,Murphy's Law‘: Wenn etwas fehlschlagen kann, wird es irgendwann fehlschlagen. Wenn Dutzende von arabischen Arbeitern in Tausenden von Fahrzeugen Straßensperren passieren, an denen angespannte, bewaffnete israelische Soldaten stehen, muß früher oder später etwas schieflaufen. Solche Unfälle werden immer wieder passieren, solange die politische Lage sich nicht von Grund auf ändert. Und sie wird sich nur dann ändern, wenn der Friedensprozeß wieder ernsthaft in Bewegung kommt.

„Le Monde“ befaßt sich mit den Nazi-Vorwürfen des türkischen Regierungschefs Mesut Yilmaz: Die Entrüstung der Türken richtet sich in erster Linie gegen Griechenland, das alle Maßnahmen zugunsten Ankaras abblockt, aber auch gegen Deutschland, das als Hauptgegner der türkischen EU-Kandidatur empfunden wird. Vor kurzem ließ der Regigierungschef Yilmaz seinem Frust freien Lauf, als er Bonn beschuldigte, in Osteuropa eine ,Lebensraum‘-Politik zu führen. Dieser Bezug auf die Nazi-Politik hat nicht dazu beigetragen, Deutschland von der EU-Tauglichkeit der Türkei zu überzeugen. Doch die Frustration der Türken ist so groß, daß Emotionen zuweilen stärker sind als die Vernunft.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen