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Fremde Gene in Chips

■ Trotz Etikettierungspflicht werden weiter Gentech-Lebensmittel nicht gekennzeichnet

Hamburg (dpa) – Greenpeace hat dazu aufgefordert, gentechnisch manipulierte Lebensmittel endlich zu kennzeichnen. Heute vor einem Jahr trat die sogenannte Novel-Food-Verordnung zur Kennzeichnung genmanipulierter Lebensmittel in Kraft. Eine Reihe von Gentech-Produkten würde inzwischen verkauft. Doch trotz der seit 1. November geltenden Etikettierungspflicht fehlen entsprechende Hinweise auf den Packungen, kritisierte Greenpeace gestern.

Seit einem Jahr streiten die europäischen Minister über die genaueren Durchführungsbestimmungen – zum Vorteil der Lebensmittelindustrie, die ihre Gentechnikprodukte weiter unkenntlich für den Verbraucher auf den Markt bringen. Daß dies aber gesetzeswidrig sei, belege ein neues Rechtsgutachten, sagte Gentechnik-Expertin Dieke Bobbink.

So entdeckte Greenpeace jetzt nach eigenen Angaben in Tortilla- Chips der Marken „Casa Fiesta“ und „Mariachi“ von US-amerikanischen Herstellern Bestandteile von gentechnisch manipuliertem Mais. Die Chips seien wie andere Produkte entgegen der Verordnung nicht gekennzeichnet. Auf dem deutschen Markt wurden laut Bobbink seit April des Vorjahres 16 Lebensmittel gefunden, die gentechnisch veränderte Bestandteile enthielten. Darunter waren kanadischer Rapshonig, Nußnougat- Cremes, ein Diätdrink und Futtermittel.

Seit Bestehen der Novel-Food- Verordnung wurden nach Angaben der Umweltorganisation insgesamt sechs verschiedene gentechnisch veränderte Pflanzenrohstoffe zur Verwendung in Nahrungsmitteln zugelassen. Dazu gehörten drei Rapsöle sowie Rohstoffe aus drei manipulierten Maissorten. In keinem Fall habe die Brüsseler EU-Kommission die Öffentlichkeit informiert. Kommentar Seite 12

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