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Schättle verliert Machtprobe

■ Wahl von SFB-Fernsehdirektor verschoben

Unter dem Druck der Konservativen im Rundfunkrat hat SFB- Intendant Horst Schättle die Wahl eines Fernsehdirektors verschoben. Die für nächsten Montag angesetzte Wahl finde nicht statt, bestätigte SFB-Sprecher Thomas Strätling gestern. Schättle hatte den Rundfunkräten Anfang der Woche mitgeteilt, er werde B-1-Planungschef Ulrich Anschütz, 53, vorschlagen.

Von konservativer Seite hieß es gestern, dies habe Widerstand bei den Konservativen um CDU- Fraktionsschef Klaus Landowsky hervorgerufen, da Anschütz als SPD-Mann gilt. Die CDU sei „äußerst flexibel“ gewesen, als sie das SPD-Mitglied Schättle als Nachfolger für CDU-Mann Günther von Lojewski mitgetragen habe. Vor diesem Hintergrund sei es unverständlich, daß Schättle nun auch noch einen SPD-Mann als Fernsehchef „brachial durchsetzen“ wolle. „Das muß man als Brüskierung empfinden“, hieß es.

Landowsky wollte offenbar die Beschlußfähigkeit des Gremiums sabotieren, indem das konservativ- bürgerliche Lager der Sitzung fernbleibt. „Wir haben keine absolute Mehrheit, können aber jeden Beschluß chaotisieren“, sagte ein Rundfunratsmitglied triumphierend. Schättle müsse das wissen, daher komme sein versuchter „Handstreich“ überraschend.

Als CDU-genehme Fernsehchefs sind Wolfgang Krüger von der Deutschen Welle und Maria von Welser vom ZDF im Gespräch. Georg Löwisch

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