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Europas Christdemokraten wollen Berlusconi

■ Mit Forza Italia will die Europäische Volkspartei stärkste Fraktion im EU-Parlament werden

Brüssel (taz) – Rechtsruck im Europaparlament: Die Europäische Volkspartei, der Zusammenschluß der christdemokratischen Parteien der EU-Länder, will den italienischen Rechtspopulisten Silvio Berlusconi in ihre Reihen aufnehmen. So soll, wie aus bestens unterrichteten Kreisen durchsickerte, das Gewicht der Fraktion erhöht werden. Denn die Zahl der Fraktionsmitglieder entscheidet über Geld und einflußreiche Posten in den Parlamentsgremien.

Berlusconis Forza Italia war 1994, auf dem kurzen Höhepunkt ihrer Macht in Italien, mit 24 Abgeordneten ins Europaparlament gewählt worden. Weil die Partei in Rom mit den Neofaschisten koalierte und Berlusconi als skrupelloser Medienhai vor einigen Monaten auch noch wegen Bestechung verurteilt wurde, gilt die Forza als schmuddelig.

Doch nun gibt es treibende Kräfte bei den europäischen Christdemokraten, die endlich die Sozialisten als stärkste Fraktion überholen wollen und deshalb die französischen Gaullisten, die irischen „Soldaten des Schicksals“ und eben Forza Italia heftig umwerben. Die deutschen CDU-Abgeordneten, die sich am stärksten wehren, fürchten überstimmt zu werden. Monate vor der Bundestagswahl erscheint eine Zusammenarbeit mit Berlusconi äußerst unvorteilhaft. Alois Berger

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