: Simonis-Regierung: Volkszorn über die Fifa!
Berlin (taz) – Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat den Präsidenten des Weltfußballverbandes, Joseph Blatter, angegriffen, weil er die Fußball-WM 2002 verkürzen will. Blatters Pläne, schon beim nächsten Turnier in Japan mehrere Begegnungen zeitgleich stattfinden zu lassen, führten dazu, daß einige Spiele im Pay-TV übertragen würden, schrieb Klaus Gärtner, Leiter der Staatskanzlei der rot-grünen Landesregierung von Heide Simonis. Wenn Fußballfans dadurch zum Abschluß eines Pay-TV-Abonnements gezwungen würden, werde der Fifa-Präsident den „Volkszorn heraufbeschwören“. Gärtner verwies auf die Einigung der deutschen Bundesländer auf eine Schutzliste von Großereignissen, die nur im frei empfangbaren Fernsehen ausgestrahlt werden dürfen. Vor diesem Hintergrund ließen Blatters Vorschläge die nötige Sensibilität vermissen. „Mit einer solchen Überlegung könnten Sie ins Abseits laufen.“ Der Fifa- Chef hatte Anfang der Woche erklärt, in der Vorrunde sollten meist drei Spiele pro Tag stattfinden, davon zwei gleichzeitig. Vorraussichtlich würden dann Spiele im Pay-TV übertragen. Nur Pay-per- view (jedes Spiel muß einzeln bezahlt werden) sei ausgeschlossen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen