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Auch nach Gespräch mit Blair bleibt Oranierorden stur

■ 8.000 Protestanten belagern weiter Kirche in Portadown wegen verbotener Traditions-Parade

Belfast (AP) – Nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Tony Blair hat sich die Führung des Oranierordens gestern weiter unnachgiebig gezeigt. „Wir sind sehr besorgt über die Situation in unserer Provinz“, sagte William Bingham, Mitglied der vierköpfigen Oranier-Delegation. Ein Sprecher des Premierministers erklärte, das Gespräch sei zwar freundschaftlich verlaufen, doch sei die Situation sehr schwierig.

Bingham sagte, die Oranier seien auch in den nächsten Tagen noch zu Verhandlungen bereit. Er beschuldigte nicht näher bezeichnete Gruppen, Gewalt anzuzetteln und damit die Positionen des Ordens zu untergraben. Blairs Sprecher betonte, es liege nicht in der Macht des Premierministers, den Beschluß der Paradenkommission aufzuheben. Die Kommission hatte am Montag den traditionellen Marsch der Oranier zum Gedenken an die Schlacht am Boyne durch ein katholisches Viertel von Portadown verboten. Seitdem belagern Hunderte militanter Oranier die Kirche in Drumcree, inzwischen sind es mehr als 8.000. Vor dem Treffen hatten Ordensanhänger an der Kirche erstmals Polizeisperren durchbrochen. Der Oranierorden hatte am Mittwoch mit einer weiteren Eskalation der Gewalt gedroht, wenn das Paradeverbot für den kommenden Sonntag nicht aufgehoben wird.

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