: Getrennt protestieren
■ Zwei Kundgebungen gegen die Massenarbeitslosigkeit am morgigen Samstag
Auf eine gemeinsame Kundgebung konnten sie sich nicht einigen. Deshalb demonstrieren die KritikerInnen der Massenerwerbslosigkeit morgen getrennt. Der deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) lädt unter dem Motto „Arbeit schaffen, nicht vernichten. Politikwechsel jetzt“ zur Veranstaltung ans Brandenburger Tor. Die unabhängigen Erwerbsloseninitiativen dagegen versammeln sich am Rosa-Luxemburg-Platz und demonstrieren danach Unter den Linden. Ihr Slogan lautet „Arbeit und Reichtum umverteilen“.
Die einst geplante zentrale Aktion gegen die Erwerbslosigkeit vor der Bundestagswahl fällt damit ins Wasser. Ursprünglich sollte eine bundesweite Demonstration in Berlin den Höhepunkt der monatelangen Proteste bilden. Doch der DGB setzte sich mit seinem Bestreben durch, morgen dezentrale Veranstaltungen unter anderem in Dresden, Dortmund und Hannover durchzuführen. Den Gewerkschaftern, die der SPD an die Regierung verhelfen wollen, sind die Forderungen der Initiativen teilweise zu radikal. Die unabhängigen Gruppen verlangen ein Existenzgeld für alle in Höhe von rund 2.000 Mark monatlich. Außerdem will man nicht auf die Kritik an den wirtschaftspolitischen Äußerungen von SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder verzichten.
Seit Anfang der Jahres fanden Monat für Monat Proteste in bis zu 100 Städten der Republik gleichzeitig statt. Oft trafen sich die AktivistInnen und Erwerbslosen vor den Arbeitsämtern, wenn die neuen Zahlen der Arbeitslosenstatistik veröffentlicht wurden. Entgegen den Hoffnungen der Organisatoren, zu denen unter anderem der Arbeitslosenverband Deutschland gehört, wurden die Demos jedoch nicht stärker, sondern nahmen zahlenmäßig ab. koch
DGB-Kundgebung 12.8., 15–18 Uhr, Brandenburger Tor; Erwerbslosendemo, 13 Uhr, Rosa-Luxemburg-Platz
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen