: Und ewig ermittelt der Ermittler
Mit dem Freispruch Clintons ist die Staatsaffäre um den Präsidenten und seine Praktikantin noch nicht ausgestanden. Im Dezember 1998 mußte ein Gericht über die Forderung der Erben Richard Nixons entscheiden, die eine Entschädigung von 213 Millionen US-Dollar für die vor 24 Jahren beschlagnahmten Papiere und Tonbänder verlangten. Wenn schon Watergate solche Spätfolgen hat, dürfte Monicagate sobald nicht vorbei sein.
Sonderermittler Kenneth Starr hat wissen lassen, daß er Clinton noch während seiner Amtszeit vor ein ordentliches Gericht zu zitieren befugt ist. Außerdem wird er weitere Spuren verfolgen. Clinton soll noch eine andere Mitarbeiterin, Kathleen Willey, begrapscht haben. Sie behauptet, bedroht worden zu sein, für den Fall, daß sie plaudern sollte. Und dann ist da deren Freundin, Julie Hiatt Steele, die Willeys Geschichte erst bestätigte, um dann ihre Zeugenaussage zu widerrufen.
Dem will Starr nachgehen. Auch er selbst wird sich verantworten müssen, denn er soll Monica Lewinsky nicht korrekt behandelt haben, als seine Häscher sie im Hotel im Gespräch mit Linda Tripp stellten. Außerdem soll er das Schweigegebot durchbrochen und ständig die Sensationspresse gefüttert haben. Gerüchte soll auch Präsidentenberater Sidney Blumenthal lanciert haben, was Starr nun wieder verfolgen will. Washingtons Ermittlungstheater dürfte noch einige Jahre weitergehen.
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