: UNO verspricht Kongo-Truppe
■ Friedensabkommen für Kongo vereinbart
Lusaka/New York (rtr/AP/taz) – Nach der Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens für die Demokratische Republik Kongo hat die UNO mit Planungen zur Entsendung einer Friedenstruppe in das afrikanische Land begonnen. „Wir werden eine Friedenstruppe schicken“, versprach UN-Generalsekretär Kofi Annan. Schon bald wollen die Vereinten Nationen Militärexperten in den Kongo entsenden, um die Größe, das Mandat und die Logistik einer Truppe einschätzen zu können.
„Das Generalsekretariat ist darauf vorbereitet, im Falle der Zustimmung des Sicherheitsrates einen substantiellen Beitrag zu leisten, um den Kriegsparteien bei der Umsetzung ihres Friedensabkommens zu helfen“, sagte Annans Sprecher Manoel de Almeida e Silva. Die UNO erwägt außerdem die sofortige Entsendung von 500 Militärbeobachtern in den Kongo. Unter anderem haben Südafrika, Nigeria, Ägypten und die USA mehr oder minder feste Zusagen gemacht, sich an einer Kongo-Blauhelmmission zu beteiligen. Ihre notwendige Stärke wird auf mindestens 30.000 Mann geschätzt.
Minister von sechs am Kongo-Krieg beteiligten Staaten hatten am Mittwoch abend zusammen mit Vertretern von Regierung und Rebellen der Demokratischen Republik Kongo in Sambias Hauptstadt Lusaka ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen. Es soll nach Angaben von Sambias Präsident Frederick Chiluba am morgigen Samstag von den betroffenen Staatschefs formell unterzeichnet werden. Damit könnte es in der Nacht zum Sonntag in Kraft treten.
Das Abkommen sieht einen sofortigen Waffenstillstand und die Aufnahme von Verhandlungen zwischen Kongos Rebellen und der Regierung von Präsident Laurent Kabila über die politische Neordnung des Landes vor. Die im Kongo kämpfenden ausländischen Armeen sollen bis zur Ankunft der UNO als Friedenstruppe im Land bleiben. Nichtstaatliche bewaffnete Gruppen sollen entwaffnet werden.
„Dies ist die Morgenröte einer neuen Ära für unseren Kontinent“, freute sich Sambias Präsident Chiluba und fügte hinzu: „Wir werden auf die internationale Gemeinschaft und den Westen für finanzielle und logistische Unterstützung blicken, um den Frieden zu wahren, den wir vereinbart haben.“
Kongos Außenminister Abdoulaye Yerodia sagte, er sei „sehr, sehr glücklich“. Ruandas Regierung, die Kongos Rebellen unterstützt, reagierte kühler. „Man muß sehen, ob sie [Kabila und Verbündete] das Abkommen wirklich einhalten wollen“, sagte Ruandas Präsident Pasteur Bizimungu. Er sicherte aber seine Unterschrift zu. D.J.
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