: Clinton für Osttimor-Truppe
■ London und Washington für Blauhelm-Einsatz Proindonesische Milizen terrorisieren Kirche
Jakarta/Rom (AFP/dpa/epd) – US-Präsident Bill Clinton und der britische Premierminister Tony Blair sprechen sich für die Entsendung einer internationalen Friedenstruppe nach Osttimor aus. Es sei nach Auffassung Washingtons und Londons wichtig, „so schnell wie möglich“ eine Truppe loszuschicken, sagte gestern ein Sprecher Blairs. „Kurzfristig“ sei jedoch nur Indonesien in der Lage, in Osttimor „Gesetz und Ordnung wieder herzustellen“.
Ungeachtet einer von den nationalistischen Milizen verkündeten Waffenruhe gab es in Osttimor auch gestern wieder Berichte über Morde, brennende Häuser und Plünderungen. Die Gewalt richtet sich offenbar auch gezielt gegen die Kirche in dem überwiegend katholischen Land. So sollen bei einem Angriff der proindonesischen Milizen auf eine Kirche in Suai mindestens hundert Menschen getötet worden sein. Unter den Opfern seien auch drei Priester, meldete die römische Agentur Misna, die sich auf Berichte international tätiger Missionare stützt. Nach Angaben der katholischen Hilfsorganisation Caritas wurden deren Direktor in Osttimor, Francisco Baretta, und ein Teil seines vierzigköpfigen Teams ermordet. Näheres sei noch nicht bekannt, sagte Caritas-Referent Wolfgang Hees gestern in Freiburg. Viele Mitarbeiter seien offenbar bereits beim Angriff auf die Residenz von Bischof Carlos Belo Anfang der Woche umgebracht worden.
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