■ Arbeitslosigkeit: Jugendprogramm soll effizienter werden
Das umstrittene Sofortprogramm für arbeitslose Jugendliche, JUMP, wird jetzt in einigen Punkten geändert. Dies hat das Bundeskabinett gestern beschlossen. Die Maßnahmen sollen effizienter gestaltet werden, erklärte das Arbeitsministerium.
Neben der Qualifizierung soll die Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt mit Lohnkostenzuschüssen noch gezielter eingesetzt werden. Nur noch Jugendliche, die mindestens drei Monate arbeitslos sind und voraussichtlich auch länger ohne Job blieben, sollen in den Genuss von so genannten Qualifzierungs-ABM kommen.
Die außerbetriebliche Ausbildung in Lehrwerkstätten soll auf die Regionen konzentriert werden, in denen Ausbildung suchenden Jugendlichen bisher zu wenig Lehrstellen zur Verfügung stehen. Da ausländische Jugendliche bisher unterproportional in dem Förderprogramm vertreten waren, soll ihr Anteil erhöht werden.
Mit den Änderungen reagiert das Kabinett auf die Begleitforschung zum Programm. Diese hatte ergeben, dass nach denTrainingsmaßnahmen ein Drittel der Jugendlichen wieder ohne Job waren. Unternehmer hatten sich zudem beklagt, dass manche Jugendliche in das Programm einmünden und damit den Betrieben als Bewerber nicht mehr zur Verfügung stehen. Nur wenige Jugendliche wurden bislang mit Lohnkostenzuschüssen in Betrieben gefördert.
Rund 163.000 Jugendliche nahmen am Sofortprogramm teil. Von denen, die das Programm wieder verlassen haben, begannen 31 Prozent eine Lehre, 33 Prozent fanden einen Job, 27 Prozent wurden wieder arbeitslos.
Wie das Arbeitsministerium mitteilte, soll das Programm um ein Jahr verlängert werden. BD
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen