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: Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

„Mala Zementbaum“, Maxim Gorki Theater, ab Fr.

Die Berlinale steht vor der Tür. Nahe liegend, dass sich auch das Theater mit Film befasst, zum Beispiel dem zweitgrößten Liebesfilm aller Zeiten. Dessen Making-of nämlich steht im Zentrum von Ron Hutchninsons Komödie, „Mondlicht und Magnolien“: Der legendäre Filmproduzent David O. Selznick versucht, einen berühmten Drehbuchautor für ein anständiges Skript zum Südstaatenepos „Vom Winde verweht“ zu gewinnen. Wir schreiben das Jahr 1939, und um seine Überzeugungskraft zu steigern, spielt Selznick zusammen mit Regisseur Victor Flemming dem umworbenen Autor Ben Hecht Schlüsselszenen aus dem Melodram vor. Es inszeniert Tina Engel.

„How To Take Over“, Sophiensæle, ab Do.

Früher fanden die Filmfestspiele im Zoopalast statt. Seit ihrem Umzug zum Potsdamer Platz dümpelt dieses schöne Kino ebenso wie der Bahnhof Zoo vor sich hin, dessen drogensüchtige Kinder einst weltberühmtes Westberliner Markenzeichen waren. Die Musiktheaterformation „Oper Dynamo West“ hat sich dem verödenden Berliner Westen und seinen magischen Schauplätzen verschrieben. Das Stück „Fort_Führung“ spielt im Bahnhof Zoo, seinen bekannten und unbekannten Winkeln.

Ein Filmriss führte zur Spiralblockaffäre, benannt nach dem Arbeitsgerät des FAZ-Kritikers Gerhard Stadelmaier, das ihm vom Schauspieler Thomas Lawinsky entrissen wurde. Kurz darauf outete sich Lawinsky auch noch als Ex-Stasi-IM. Nun hat er zusammen mit Armin Petras ein Stück geschrieben, das der Frage nachgeht, wie es kommt, dass man sich in totalitäre Systeme verstrickt. Milan Peschel inszeniert die Uraufführung von „Mala Zementbaum“.

„Fort_Führung“, Bahnhof Zoo, immer Fr.–So. 19.00 u. 21.00 Uhr

In den Sophiesaelen gibt es ab Donnerstag die neue Lubricat-Produktion „How To Take Over“, Teil 3 von Dirk Cieslaks Neoliberalismus-Studie „Zornige Menschen“.

„Mondlicht und Magnolien“, Renaissance-Theater, ab heute