neu im kino: Diese Woche frisch
Schräger als Fiktion
USA 2006, Regie: Marc Forster. 113 Min.
Kann man eine dekonstruktivistische Formel wie „Die Welt als Text, der Text als Leben, das Leben als Allegorie des Lebens“ in einen unterhaltsamen Film verpacken? Eigentlich nicht. Aber Marc Foster („Monster’s Ball“) und Drehbuchautor Zach Helm ist dies mit ihrem aktuellen Film „Schräger als Fiktion“ tatsächlich gelungen. Der Steuerfahnder Harold Crick (Will Ferrell) plant seine Tage sekundengenau. 38-mal putzt er sich die Zähne von oben nach unten und 38-mal hin und her, in 57 Schritten pro Häuserblock läuft er täglich zum Bus. Gespräche führt er nur mit wenigen Leuten und nach Hause geht er allein. Eines Morgens allerdings nimmt er eine Stimme aus seiner Zahnbürste wahr, die ihn von nun an verfolgt und über ihn erzählt. Es ist die Stimme der depressiven Schriftstellerin Kay Eiffel (Emma Thompson), die seit zehn Jahren krampfhaft nach einem passenden Ende für ihre Romanfigur sucht, die zufälligerweise Harold Crick ist. Mit dem Tod vor Augen, ändert Harold sein Leben, verliebt sich in die steuerhinterziehende Ökö-Bäckerin und findet auch noch ein versöhnliches Ende für Eiffels Roman.
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