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ORT DER ERINNERUNG II: SEHITLIK-MOSCHEE

Der muslimische Heldenfriedhof an der Sehitlik-Moschee am Columbiadamm in Neukölln wird als ein türkisches Kleinod in der Stadt wahrgenommen. Rein rechtlich ist er das auch: Preußen schenkte das Grundstück 1866 dem Osmanischen Reich. Das brauchte einen Friedhof, um in Mitteleuropa verstorbene Diplomaten nach muslimischem Brauch beizusetzen; mangels Kühltechnik war eine Überführung der Toten nicht möglich. Ein Denkmal erinnert an den ersten hier begrabenen Botschafter, Ali Aziz Afendi. „Aus dem Fremden könnte etwas Eigenes werden“, sagt Projektkoordinatorin Biagia Bongiorno. „Der Friedhof erzählt eine Menge urberliner Geschichten.“ Etwa von verwundeten osmanischen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg an der Seite Deutschlands gekämpft hatten, in der Charité behandelt wurden, aber ihren Kriegsverletzungen erlagen. Oder von dem deutsch-ägyptischen Ehepaar Martha und Mohamed Soliman, die in Berlin das erste Tonkino betrieben hatten und hier begraben liegen. Oder von den ersten türkischen „Gastarbeitern“, die das Areal in den 60er-Jahren neu entdeckten, den Friedhof pflegten und den Gebetsraum nutzten. Im Jahr 2004 wurde dann die Sehitlik-Moschee mit den verglichen mit den Vorgaben zu hohen Minaretten errichtet. mai

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