piwik no script img

Nazi-Mitarbeiter Papon gestorben

PARIS rtr ■ Der französische Nazi-Kollaborateur Maurice Papon ist tot. Der 96-Jährige starb nach Informationen aus Polizeikreisen am Samstag in einer Klinik in der Nähe von Paris. Papon wurde 1998 zu zehn Jahren Gefängnis wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt. Er wurde für schuldig befunden, ab 1942 die Deportation von 1.560 Juden organisiert zu haben. Papon schlug nach dem Krieg eine Karriere in der Politik ein und wurde 1978 sogar Minister. Doch dann holte ihn seine Vergangenheit ein. Im Mai 1981 veröffentlichte das Satiremagazin Le Canard Enchaine Dokumente aus der Kriegszeit, aus denen Papons Rolle bei der Deportation der Juden hervorgeht. Er wurde 1983 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Es dauerte jedoch 14 Jahre, bis der Prozess eröffnet werden konnte. Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes wurde Papon 2002 aus der Haft entlassen.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen