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Dresdner Kontrolle

Externe Kommission aus Forschern prüft umstrittenes Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung

DRESDEN taz ■ Strukturen und Arbeit des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung in Dresden werden extern überprüft. Eine Kommission, der namhafte Historiker in der Bundesrepublik angehören sollen, wird entsprechende Empfehlungen erarbeiten. Darauf verständigte sich nach taz-Informationen am Montag das Kuratorium des Instituts auf einer Krisensitzung. In der Kommission solle unter anderem Martin Sabrow vom Potsdamer Zentrum für Zeithistorische Forschung sitzen, hieß es. Sie soll die Evaluation durch den Wissenschaftlichen Beirat ergänzen, die bislang in einer wohlwollenden Briefmitteilung vorliegt.

Die Nichtverlängerung des Vertrages des bisherigen Direktors Gerhard Besier hatte erneut Fragen nach der Zukunft des umstrittenen Instituts aufgeworfen. Kritik an Besier war wegen seines Plädoyers für mehr Religionsfreiheit zugunsten von Scientology aufgekommen. Ebenfalls umstritten ist, dass sich das Institut nicht mehr nur um den Nationalsozialismus und den SED-Staat kümmern soll, sondern auch um die osteuropäischen Diktaturen und die auf sie folgenden Transformationsprozesse. Nun hat sich ohne größere Widerstände offenbar die Linie von Staatssekretär Knut Nevermann (SPD) aus dem sächsischen Wissenschaftsministerium durchgesetzt. „Wissenschaft muss von Wissenschaft kontrolliert werden“, hatte Nevermann im Sinne einer größeren Politikferne des Instituts gefordert. Angesichts der Konflikte um das Institut folgt allmählich auch die CDU dieser Einsicht. Weiter hieß es, über die Nachfolge Besiers sei noch nicht entschieden. MIBA

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