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Genmais raus, Genkartoffel rein

BERLIN taz ■ Es ist das erste Mal, dass Behörden diesen Schritt anordnen: Ein Bauer aus Brandenburg muss den Genmais, den er vor wenigen Wochen gesät hat, jetzt unterpflügen. Der Landkreis Märkisch-Oderland untersagt Landwirt Jörg Piprek innerhalb des Naturschutzgebietes Ruhlsdorfer Bruch, Genmais der Sorte Mon 810 zu pflanzen. Piprek will den Bescheid anfechten. Dieser erging auf Anweisung des brandenburgischen Landwirtschaftsministeriums. Das sieht in den Pflanzen ein Risiko für seltene Schmetterlinge in der Region. Biotechnologen haben Mon 810 ein fremdes Gen eingebaut, so dass er ein Insektengift produziert. Erst Anfang Mai hatte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erklärt, dass der Genmais doch Gefahren berge. Zuvor hatte es Bedenken immer abgewiesen. Das Amt ist die Zulassungsbehörde für Gengewächse. Gestern erlaubte es dem BASF-Konzern zum Beispiel, auf 155 Hektar Genkartoffeln auszusäen – zu Versuchszwecken. Die Knollen sind nicht zum Essen gedacht. Sie enthalten extra viel Stärke, die die Industrie nutzen soll, etwa um Textilien zu festigen. Die EU lehnt den kommerziellen Anbau der Genknollen bisher ab – aus Sicherheitsbedenken. HG

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