Abgelehnt

Betriebsversammlung im Klinikum „Links der Weser“ lehnt Zentralismus und private Beteiligung an Kliniken ab

„Die Managementfehler dürfen nicht auf Kosten der Mitarbeiter gehen.“ Diesen Satz hat Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) jüngst mit Blick auf die Airbus-Krise gesagt. Jetzt machte ihn sich die Belegschaft des Klinikums „Links der Weser“ bei ihrer Betriebsversammlung zu eigen: Nicht nur durch die korrupte Klinik-Leitung im Krankenhaus Bremen Ost, auch durch die Struktur der Holding ist nach Ansicht der KollegInnen von „Links der Weser“ Schaden entstanden.

Überall, wo über die Holding Zentralisierung gegen die Interessen einzelner Häuser durchgesetzt werden sollte, habe es geknirscht. „Die Holding dient einzig dem Ziel, ein Klinikum (Mitte) auf Kosten der drei anderen Krankenhäuser zu sanieren“, sagen KritikerInnen. Die drei anderen Kliniken aber würden wirtschaftlich effektiver arbeiten.

Überhaupt nichts hält der Betriebsrat Links der Weser daher von dem Ziel des derzeitigen Holding-Chefs Walter Bremermann, zugleich Leiter des Klinikums Mitte, die vier Krankenhäuser zu einer Klinik organisatorisch zu verschmelzen. „Das hat sich in Hamburg und in Berlin gezeigt“, heißt es in der Resolution des Klinikums Links der Weser: „Wird der Wasserkopf erst richtig groß, geht die Steuerungsfähigkeit gegen Null und jegliche Wendigkeit am Markt geht verloren.“

Wenn der Bremer Senat Geld habe, um für 30 Millionen Euro EADS-Aktien zu kaufen, dann könne er nicht gleichzeitig behaupten, für die gesetzliche Finanzierungspflicht nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz fehle das Geld. Es gehe um 8.000 Arbeitsplätze in Bremens Kliniken. „Es wäre ein Skandal, wenn der Senat die Klinik Bremen Mitte den privaten Investoren von Fresenius & Co. überantworten würde.“ kawe