Vor- und Querdenker: Christoph Zöpel

Christoph Zöpel (63) ist Vor- und Querdenker der nordrhein-westfälischen SPD. Von 1965 bis 1967 leitete er den Sozialdemokratischen Hochschulbund SHB. Der Parteilinke kam 1972 in den Landtag, wurde 1978 Minister für Bundesangelegenheiten. Im Kabinett Rau leitete Zöpel das Ressort Landes- und Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr. Der promovierte Ökonom positionierte sich gegen neue Autobahnen, gilt als Initiator der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA). Schon 1985 plädierte Zöpel für Rot-Grün, ging damit auf Konfrontation zu Rau – und verzichtete vor den Wahlen 1990 auf Landtagssitz und Ministeramt. Den stellvertretenden Landesvorsitz der SPD gab er aber erst 1995 ab – wegen seiner strikten Ablehnung des Braunkohle-Tagebaus Garzweiler II.In den Bundestag wechselte Zöpel im Dezember 1990. Auch im Wahlkampf 1994 verantwortete er die Bereiche Bauen und Verkehr – und forderte zum Entsetzen von SPD-Kanzlerkandidat Rudolf Scharping die Erhöhung der Mineralölsteuer. Von 1999 bis 2002 Staatsminister in Joschka Fischers Auswärtigem Amt, trat er bei den vorgezogenen Neuwahlen 2005 nicht mehr an. Christoph Zöpel lebt in Bochum. WYP