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Archiv-Artikel

Wochenübersicht: Bühne Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Tanz made in Berlin, bis 17. 12., HAU, Sophiensæle, Radialsystem

Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wurde, spielt mit sich und der Welt ein seltsames Spiel: Wie verschiedene Kleider probiert er unterschiedliche Identitäten an. „Mein Name sei Gantenbein“, sagt der Protagonist aus Max Frischs berühmtem Roman zum Beispiel und tut so, als sei er blind. Der britische Dramatiker Glen Neath hat das Buch aus dem Jahr 1964 über die unsichere Gemengelage von Wirklichkeit und Fiktion jetzt fürs Theater bearbeitet, dessen Uraufführung John Hardwick in dieser Woche mit Lars Rudolph und Annika Kuhl im HAU 1 präsentiert.

„Tanz der Vampire“, ab So., Theater des Westens

Ein virtuoser Navigator durch die Schichten theatralischer Wirklichkeit ist auch der frankokanadische Regisseur und Performer Robert Lepage, der in dieser Woche im Rahmen von „spielzeiteuropa“ mit seinem „Anderson-Project“ im Haus der Berliner Festspiele gastiert – einer Auseinandersetzung mit Leben und Werk des Märchendichters und traurigsten aller Künstler des 19. Jahrhundert, Hans-Christian Andersen.

Im Theater des Westens kommt am Sonntag die Musical-Version von Roman Polanskis satirischem Filmklassiker „Tanz der Vampire“ heraus. Als Darsteller des Alfred mit von der Partie ist der Sieger der ersten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“, Alexander Klaws. Doch um den Schwierigkeitsgrad für Vorurteile aller Art deutlich anzuheben, führt Regie kein Geringerer als Roman Polanski höchstpersönlich.

„Anderson-Project“, ab Do., Haus der Berliner Festspiele

Im Übrigen findet seit dem 1. Dezember auf den verschiedensten Bühnen das Festival „Tanz made in Berlin“ statt und zeigt einen Querschnitt durch die reiche Tanzszene dieser Stadt. Höhepunkte dieser Woche sind unter anderem die Produktionen „matanicola vs. yasmeen godder“ Mittwoch und Donnerstag im Radialsystem oder Lawrence Malstafs autochoreografische Installation „nevel“ Donnerstag und Freitag imTesla.

„Mein Name sei Gantenbein“, ab Mi., HAU 1