Das Zuhause

Im Studio des Museums findet zeitgleich und noch das ganze Jahr 2007 die sehr viel aktuellere, von Nicole Grothe kuratierte Ausstellungsreihe „Wo ist Zuhause?“ statt, die auch auf Bilder und Oberflächen schaut, aber hinter den kulturellen Klischees die soziale Dynamik von Migration und die Konstitution von Identität beleuchtet. Der erste Künstler, dessen wunderbar ironische Arbeit sich diesem Thema widmet, ist Jun Yang. „CAMOUFLAGE. LOOK like them. TALK like them!“ entstand 2002/2003 und bezieht sich auf die verschärften Bedingungen, die seit 9/11 vor allem jene Menschen treffen, die anhand äußerer Merkmale schnell als „fremd“ identifiziert und stigmatisiert werden. In seinen Piktogrammen und Videoarbeiten zu den Schwierigkeiten der kulturellen Assimilation fließen die eigenen Erfahrungen des chinesischen Immigranten ein, der mit seinen Eltern in Wien und - geradezu zwangsläufig - in einem China-Restaurant landete, in welchem die Folklore als Substitut für Heimat dient und gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag leistet zur Konstruktion und Festigung all jener weit verbreiteten Stereotype.