NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Der letzte Tempelritter

Wenn der neue Film mit Nicolas Cage angekündigt wird und im Trailer wird sich geprügelt, irgendwie rum-mystifizert und alle tragen wallende Umhänge, ist der Moment gekommen, zügig das weite zu suchen. Normalerweise jedenfalls. Dass es bei dem Film „Der letzte Tempelritter“ nicht einmal annähernd so schlimm wird, wie der so blödsinnig wie irreführend gewählte deutsche Verleihtitel (Original „Season of the witch“) befürchten lässt, liegt nicht zuletzt an Ron Perlman. Der Charakterkopf, bekannt unter anderem als Verkörperung von Hellboy in zwei Comicverfilmungen, bringt als zweite Hauptrolle Ruhe und Würde in eine Geschichte, die, ansonsten von der unkonzentrierten Hast Nicolas Cages getrieben, wie so oft selbst elementarste Wünsche an das Unterhaltungskino nicht erfüllen könnte. Die streckenweise durchaus spannende (wenn auch hanebüchene) Handlung ist ebenfalls hilfreich. Das Übrige tun Trashelemente, wie ein recht überzogenes Pest-Make-up und Zombiemönche in verlassenem Geisterkloster, humorvolle Dialogstrecken und eine Handvoll gut platzierter Einzeiler. So wird ein minutenlanges, Zeit und Raum transzendierendes Kreuzzugsgemetzel am Anfang des Filmes mit einem bitteren und deshalb sehr gelungenen Gag in die nachfolgende Handlung geführt. Auch angenehm: Ulrich Thomsen, der den sanftmütigen und insgesamt recht überforderten Kreuzritter Eckhart mimt und viel zu früh abtreten muss. Alles in allem gibt es also viele Gründe, dieses Stück unaufgeregten Popcornkinos mitzunehmen: Ernsthaft kritikwürdig bleibt am Ende jedoch die objekthafte Darstellung des besessenen bis fast zum Schluss namenlosen Mädchens (Claire Foy), was auch nicht durch die etwas emanzipiertere finale Szene wettgemacht werden kann. in 14 Multiplexen KRT