Kunst und Überleben

Die Bilder des Fotografen und Malers Pedro Roth leben von betont grafischen Elementen – Linien, Kurven, Strukturen, Wiederholungen. Dabei strahlen sie eine Ruhe aus, die in spannungsvollem Widerspruch zur Lebensgeschichte des Künstlers steht. 1938 als Kind jüdischer Eltern geboren, führte ihn der Weg durch die Emigration 1955 nach Buenos Aires, wo er seitdem lebt. Heute, 19 Uhr, zeigt das Ibero-Amerikanische Institut (Potsdamer Str. 37) aus Anlass der Vernissage einer Ausstellung von Roths Bildern die Dokumentation „Gelassen atmet der Tag“ von Celia Caturelli. Einem Gedicht der Holocaust-Überlebenden Rose Ausländer entliehen ist der Titel dieser Reflexion über das Leben Pedro Roths, über Emigration und Antisemitismus, über die Stadt Buenos Aires, Identität, Vertreibung und Verlust – und über die von der Kunst ausgehende Kraft zum Überleben.

Begleitend zum Programm wird die Regisseurin in Anwesenheit des Künstlers die aufgeworfenen Themen im Gespräch mit Inka Bertz vom Jüdischen Museum und Andrés Nader von der Amadeu Antonio Stiftung vertieft diskutieren. KRT