: Bens Visionen
Doping-Legende Ben Johnson beschuldigt Dauerrivale Carl Lewis, ihm Anabolika ins Bier befördert zu haben
BERLIN taz ■ Ben Johnson ist ein Freund der Verschwörungstheorie. Der ehemalige Sprinter behauptet nun, mehr als 18 Jahre nachdem ihm das 100-Meter-Gold bei den Olympischen Spielen von Seoul aberkannt wurde, Carl Lewis sei für seinen positiven Dopingtest verantwortlich. Der ehemalige Dauerrivale aus den USA habe dafür gesorgt, dass Johnson nach seinen weltrekordwürdigen 9,79 Sekunden positiv auf das Anabolikum Stanozolol getestet wurde. Dies erklärte der Kanadier gegenüber der australischen Zeitung Herald Sun.
Ein „Freund der Familie Lewis“ (Johnson) manipulierte das Bier, welches er zwecks Steigerung des Harndrangs vor der Dopingkontrolle trank. Der vermeintliche Manipulator, ein Ex-Footballprofi, hielt sich mit Johnson im Warteraum auf und soll den verbotenen Stoff in dessen Gerstensaft befördert haben. „Ich habe Informationen, wie und warum es geschah und wer dahinter steckte“, wird er zitiert. Für Johnson ist es gewiss: Lewis raubte ihm die Medaille. „Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ja, er ist involviert“, sagt der 44-Jährige. Nach Johnsons Disqualifikation wurde Lewis die Goldmedaille überreicht.
Für unschuldig allerdings hält sich nicht einmal Johnson selbst und gibt zu: „Ich habe gedopt, aber nicht mit Stanozolol.“ LG