Merkel für „sehr restriktive“ Regeln bei Sterbehilfe

REFORM Die Kanzlerin widerspricht Forderung nach liberaler Lösung, auch aus ihrer Partei

KÖLN dpa/taz | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für eine „sehr restriktive Regelung“ bei der aktiven Sterbehilfe ausgesprochen. Das werde sie selbst auch bei der Abstimmung im Bundestag leiten, sagte Merkel den Kieler Nachrichten.

Nach einem gescheiterten Anlauf will der Bundestag bis 2015 über eine Reform bei der Sterbehilfe entscheiden. Mit ihrer Äußerung geht Merkel auf Distanz zum CDU-Vizebundestagspräsidenten Peter Hintze, der kürzlich in der taz eine „liberale Lösung“ forderte, in der Betroffene „selbst entscheiden“. Andere Unionspolitiker hatten sich wiederum für ein Verbot organisierter Sterbehilfe ausgesprochen.

Gerade für eine Volkspartei sei es wichtig, über derartige Themen offen zu diskutieren, sagte Merkel. Sie erinnerte an die „beeindruckenden“ Bundestagsdebatten zu Präimplantationsdiagnostik, Organspenden oder Stammzellen. Die Kanzlerin forderte auch einen Ausbau der Palliativmedizin für sterbenskranke Menschen.