Viel Sympathie für entschleunigte Schullaufbahn

WAHLFREIHEIT In Schleswig-Holstein gibt es mehr Anmeldungen für neunjähriges Abitur als Plätze

Die Rückkehr zur neunjährigen Gymnasialzeit bis zum Abitur wird von vielen Eltern in Schleswig-Holstein angenommen. Nach Recherchen von NDR Welle Nord gibt es an den 16 Schulen, die „G 9“ anbieten, keine Einbrüche bei den Anmeldezahlen. Auf manche Schulen ist sogar ein regelrechter Run zu verzeichnen.

So explodierte an der Domschule in Schleswig die Zahl der Anmeldungen von 122 im Vorjahr auf jetzt 174, am Gymnasium Lütjenburg stieg die Anmelde-Zahl von bislang etwa 60 auf 78. Den Lütjenburger Schulleiter Wolfgard Bock wundert das nicht: Im Kreis Plön hätten sich viele Eltern für den verlängerten Bildungsgang eingesetzt.

Die Kieler FDP-Bildungsexpertin Cornelia Conrad bewertet die „gewaltig gestiegenen Anmeldezahlen“ als „eindrucksvolle Bestätigung des neuen Schulgesetzes“. Den 99 Gymnasien in Schleswig-Holstein war nach Drängen einer landesweiten Eltern-Ini von Bildungsminister Ekkehard Klug (FDP) Anfang 2011 freigestellt worden, zum Abitur nach insgesamt 13 Schuljahren zurückzukehren. Trotz kurzer Entscheidungsfrist hatten sich 14 Schulen zu dieser Rückkehr entschlossen.

Fünf weitere Gymnasien bieten in Zukunft „G 8“ und „G 9“ parallel an. 78 Schulen bleiben zunächst beim so genannten „Turbo-Abi“ G 8. „Die Zeit ist für Kinder schnelllebig genug, da muss Schule entschleunigen“, begründet die Schulleiterin des Eutiner Carl-Maria-von-Weber-Gymnasium, Iris Portius, die Abkehr ihrer Schule vom Turbo-Abi. MAC